Herzlicher Ostergruß

Robert Maier

Pfarrer Robert Maier

Christus ist auferstanden,

gerade und auch in Zeiten wie diesen …

Ostern ist das Fest des Lichts, weil der Schein des Ostermorgens gleichsam das Symbol, ja die Metapher des Lebens ist.

   Die Kerzen, die wir bereits in der Dunkelheit der Nacht in der Erwartung des Ostermorgens entzünden, sind ein Abglanz, eine Art sichtbare Erwartung des Sonnenscheins, der jeden Morgen unser Leben auf Erden erst möglich macht.

Die biblische Passions- und Ostergeschichte erzählt von der Bedrohung, ja von der Vernichtung des Lebens nicht zuletzt aus dem Selbstverschulden der Menschen und aus dem Unverstand gegenüber Gottes lebensspendendem Wort heraus. Dennoch schließt diese Geschichte mit einem Happyend, in dem das Leben siegt. Sie tut dies aber ohne dabei den schmerzlichen, gewaltsamen Tod eines Menschen am Kreuz, der dem vorangeht, vergessen zu machen.

 

 

Vielleicht können das die Menschen ein wenig besser verstehen, die selber dem Tod und der Hoffnungslosigkeit im Leben schon einmal hatten ins Auge blicken müssen. Zumindest können gerade sie helfen, denen, die immer nur gute Zeiten kennengelernt haben, den Wert des Lebens in einer tieferen Weise einsichtig zu machen. Davon und darüber, was es gilt aus solchen Erfahrungen zu lernen, erzählt die folgende Geschichte von Bruno Ferrero. Sie trägt den Titel: „Die Bedeutung des Lebens“.

 

   Die Erfahrungen der Bedrohung des Lebens, die wir in diesen Wochen wie schon lange nicht mehr in der Menschheitsgeschichte aufgrund einer sich weltweit ausbreitenden Krankheit machen, wirft uns zurück auf die Frage nach dem Wert, dem Sinn und der Bedeutung des Lebens. Und ich denke, die Antwort darauf liegt tatsächlich darin, dass jemand, der gerade heute etwas von seiner Lebensfreude, von seinen guten Erfahrungen und von seinem Lebensmut in die Herzen seiner Mitmenschen widerspiegelt, die Bedeutung des Lebens in vollstem Umfang erfüllt.

   Der gebürtige Münchener Schalom Ben-Chorin fasste es in den Liedvers: „Freunde, dass der Mandelzweig sich in Blüten wiegt, ist das nicht ein Fingerzeig, dass das Leben siegt.“ In der Bibel heißt es dazu: „Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“ (2. Tim 1,7)

   In diesem Sinne seien Sie gegrüßt mit dem alten Ostergruß: Christus ist auferstanden; er ist  wahrhaftig auferstanden!