An(ge)dacht

 
Gefjon Fischer
Pfarrerin
Gefjon Fischer


Liebe Leserin, lieber Leser,

So oder so nähern wir uns der Krippe.
Weihnachten steht vor der Tür. Wir gehen durch den Advent und Warten auf das große Fest der Ankunft Gottes. Wie verbringen Sie diese Zwischenzeit? Ist sie eingespielt und immer gleich? Oder wird sie dieses Jahr anders sein?
Vielleicht schmücken Sie ihr Haus, stellen Kerzen und grüne Zweige auf. Sie basteln Karten, die Sie gerne verschicken und denken schon ganz bald an Ihre Lieben. Vielleicht planen Sie die Weihnachtsfeier im Betrieb und nehmen sich Zeit für Ihre Freunde. Falten Sie für den Christbaum Schmuck und backen für die Patenkinder Plätzchen? Sie hören die alten Lieder wieder.
So oder so nähern wir uns der Krippe.
Vielleicht aber ist auch Eile geboten. Schon wieder finden Sie keinen Parkplatz in der Stadt. Die Lohnsteuer noch schnell machen. Noch ein gehetzter Besuch bei Oma steht auf dem Programm. Und leider, leider liegt immer wieder Streit in der Luft. Schon am 6. Dezember gehen die Weihnachtslieder auf die Nerven.
So oder so nähern wir uns der Krippe.
Vielleicht ist es auch ruhig geworden. Sie wissen nicht, wohin Sie gehen sollen in diesen Tagen. Sie fühlen die Leere schwer wie ein Gewicht. Sie hören sie überall noch sprechen, noch spüren Sie ihre schwache Hand. Bei den Toten gehen Sie sie besuchen: mit ihr sprechen und eine Kerze anzünden. Tränen kommen, mal laut, mal leise. Die hoffnungsvollen Lieder im Moment berühren nicht das Herz.
So oder so nähern wir uns der Krippe.
Vielleicht auch voll Freude, freuen Sie sich an den Lichtern in der dunklen Zeit.
Sie lesen im Buch adventliche Geschichten. Den Kleinen erzählen Sie vom Nikolaus, vom Licht des Lebens und von Engeln ohne Flügel. Sie bauen die Krippe auf und jede Woche stellen Sie ein paar Figuren mehr dazu. Der Frau von nebenan schenken Sie ein Lächeln und ein wenig Zeit. Von Herzen singen Sie das eine oder andere Lied mit in dieser Zeit.
So oder so nähern wir uns der Krippe.
So oder so ist uns verheißen, dass Gott sich dort finden lassen will. Das auf uns zukommende Licht des Lebens möge in unseren Augen glitzern, dass wir aus der Hoffnung leben und für uns selbst und andere ein offenes Herz haben.
Eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit Ihnen allen!

Herzliche Grüße, Ihre Pfarrerin Fischer